Als Joseph de Maistre das Wort Metapolitik von deutschen Philosophen1 ins Französische übernahm, verstand er es als Metaphysik der Politik2.

Das Panorama, das Aldo La Fata3 entwirft, ist viel umfassender und geht auf einen christlichen Gebrauch im kanonischen Recht zurück4 und breitet sich mit den in den verschiedenen westlichen Kulturen (Spanien, Italien, Preußen, Frankreich, Polen, Amerika, Argentinien, Mexiko…) üblichen Gebräuchen aus, in so heterogenen Bereichen wie der Rechtsphilosophie, der politischen Philosophie (von der kommunistischen Ideologie bis zur Ideologie der Neuen Rechten), einer Metaphysik der Politik oder der Soziopolitik oder der Aktion, sogar einer Mystik der Politik und vor allem der Metapolitik eines Silvano Panunzio, die wie eine zivile Eschatologie und eine prophetische Ankündigung erscheint.

Die Metapolitik oder Metaphysik der Politik, die wir hier entwickeln wollen, ist bescheidener – und grundlegend – eine Metaphysik der Polis im griechischen Sinne einer Gemeinschaft freier und autonomer Bürger, auch wenn diese derzeit der wirtschaftlichen Macht untergeordnet sind. Dieser Ansatz wird daher notwendigerweise soziopolitisch sein und die Skizzierung einer Metaphysik der Wirtschaft wird dabei eine wesentliche Rolle spielen.

Anmerkungen

  1. Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), August Ludwig Schlözer (1735-1809).[]
  2. „Ich höre, dass die deutschen Philosophen das Wort Metapolitik erfunden haben, um für die Politik das zu sein, was das Wort Metaphysik für die Physik ist. Es scheint, dass dieser neue Ausdruck sehr gut erfunden ist, um die Metaphysik der Politik auszudrücken, denn es gibt eine solche, und diese Wissenschaft verdient die ganze Aufmerksamkeit der Beobachter“; Considérations sur la France, suivi de l’Essai sur le principe générateur des constitutions, 1797, Ed. Complexe 2006, S. 227.[]
  3. siehe seinen Artikel „Genealogie der Metapolitik“[]
  4. Durch den Zisterziensermönch Juan Caramuel Lobkowitz im Jahr 1650.[]