Studium des „Seins als Sein“, unabhängig von seinen besonderen Bestimmungen. In den modernen Philosophien wurde zwischen der Untersuchung des Seins als Wesen: Ursachen und Gesetze des Seins (Essentialismus) und der Untersuchung des Seins als Existenz: konkrete, singuläre Wesen, Seiende (Existentialismen) unterschieden.
Da das Sein jenseits seiner besonderen Bestimmungen liegt (ein bestimmtes Sein ist ein Seiendes), unterscheidet sich die Onto (Sein) -Logie (Wissenschaft) nicht so sehr von der Meta (Jenseits) -Physik (Seiende). Dennoch haben die Kritiker Kants oder Heideggers gezeigt, dass die Ontologie – wie die Metaphysik – manchmal zu einem (geschlossenen) System degeneriert; sie verliert dann ihre Offenheit für das Sein (Wesen) und wird auf das Studium des Seienden (Dasein) reduziert, bis hin zu Gott selbst, der auf den Status des ersten Seienden reduziert wird (Ontotheologie).
Um diese Problematik der Variation des Vokabulars zu vermeiden, sprechen wir lieber von Metaphysik, wann immer sich die Untersuchung auf das Jenseits des Seins anstatt auf das Sein oder auf das Sein anstatt auf das Seiende bezieht.